Aermacchi
Die Gebrüder Giovanni und Agostino Macchi bauten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Kutschen. Macchi bzw. später Aermacchi war rund 100 Jahre im Flugzeugbau aktiv. Giovanni, Giuseppe, Enrico und Giulio Macchi gründeten am 19. Juni 1905 die Aktiengesellschaft Società Anonima Fratelli Macchi. Das Unternehmen war zunächst vorwiegend im Eisenbahnbau aktiv.
1948 begann Giulio Macchi in einem Zweigwerk in Mailand die Produktion von Motorrädern. Erstes Modell war ein einfacher Typ mit einem 123-cm³-Zweitaktmotor, dem bald neue Maschinen mit OHV-Motoren folgten. In den 1960er-Jahren ging die Motorradabteilung von Aermacchi in den Besitz von Harley-Davidson über. Bereits 1961 hatte Harley 50% übernommen. Die weitere Entwicklung von Rennmaschinen mit Zweizylindermotoren für die 250-cm²-, 350-cm³- und 500-cm³-Klasse war sehr erfolgreich. Walter Villa wurde 1973 und 1974 Motorradweltmeister in der 250-cm²-Klasse auf solch einer Maschine. 1978 wurde das Werk an Cagiva verkauft.
Harley
Startschuss der 30 Jahre langen Zweitaktära von Harley waren Reparationen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aus den DKW-Werken in Zschopau wurden Pläne der RT 125 und Maschinen unter den Alliierten verteilt. Harley-Davidson baute eine komplette Motorradreihe um den damals sensationell guten Motor und bohrte den Hubraum 1953 sogar auf 165 Kubik auf. Bis 1966 wurde eine ganze Reihe von Modellen auf dieser Basis entwickelt.
Der zweite Akt der Zweitakter-Geschichte von Harley-Davidson lief ab 1965 zeitgleich mit den RT-basierten Modellen. Zwischen 50 und 175 Kubik kamen Zweitakter auf Aermacchi-Basis als Harleys in die USA. Nach der Übernahme durch AMF kaufte Harley Aermacchi komplett und brachte ab 1970 größere Zweitakter in die USA.